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                            Unsere Leber
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man nennt sie: das Lebensorgan. Das rührt nicht nur daher, dass sie unser größtes Stoffwechselorgan ist; man kann es auch an der Wortbildung ableitend erkennen:
 
L E B E N   -   L E B E R
 
to live   -   liver    
(im Englischen)
 
Unser westliches Verständnis geht davon aus, dass unsere Lebensenergie von diesem Organsystem genährt und aufrechterhalten wird.
Das Leben, das Altern wie auch das Sterben hängen vom Zustand der Leber ab.
 
Was bedeutet Stoffwechsel?
Bereits im Mund durch den Kauprozess und Speichel beginnt die Verdauung, nachdem unsere Nahrungsmittel durch den Kochvorgang, das Schneiden mittels Messern und den Kauvorgang zerkleinert wurden. Der Speisebrei wird durch den Speichel, die Magen- und Gallensäure sowie Verdauungsenzyme so fein aufgespalten, dass die lebenswichtigen Bestandteile wie Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Mineralien und Vitamine über die Darmzotten die Darmwand passieren können.
Die Pfortader nimmt diese Stoffe auf und führt sie über das Blut der Leber zu. Nun beginnt die Aufgabe der Leber, die man als Stoffwechsel bezeichnet und der sich in den Leberzellen abspielt.
Da wir in der Regel pflanzliche wie auch tierische Produkte zu uns nehmen, müssen diese "artfremden" Stoffe in körpereigene "umgebaut" werden; d.h. es vollziehen sich chemische Vorgänge.
Den größten Aufwand hat die Leber beim Verstoffwechseln bzw. Umbauen der Eiweiße (Proteine).
Ein kleines Beispiel zur Verdeutlichung: eine Katze fängt gerne Mäuse und frißt diese auch. Würde die Leber der Katze das Eiweiß der Maus nicht in körpereigenes Eiweiß umbauen, wäre sie bald keine Katze mehr, sondern eine Maus.
Verständlich wird nun, dass je umfangreicher, sprich vielfältiger wie auch mengenmäßig üppiger wir essen, wir unserer Leber umso mehr Arbeit aufhalsen.
Für diese chemischen Abläufe bildet sie Stoffe und setzt diese frei. Man nennt diese Prozesse: Generation körpereigener Stoffe.
Würde die Leber dies nicht tun bzw. ist sie nicht mehr in der Lage dazu durch krankhafte Umstände, "verhungern" wir buchstäblich, weil die Substanzen, die wir beim Essen aufnehmen, von unserem Organismus so nicht verwertet werden können.
 
Wohl dem, der bewusst und mit Sachverstand seine Leber "füttert"
Bedenkt man, dass wir nicht nur Nahrung aufnehmen, sondern Genußsüchten erliegen, Alkohol konsumieren und Medikamente schlucken und oft genug alles gleichzeitig, fällt es leicht, sich den Umfang der Arbeitsbelastung der Leber, neben den vielfältigen anderen Aufgaben, die ihr obliegen, vorzustellen.
 
Zur Fettaufspaltung (Verdauung=Aufspaltung) wird u.a. Gallensäure gebraucht, die in der Gallenblase gespeichert, von der Leber aber produziert und freigesetzt wird. Dieser Vorgang ist es wert, in einer eigenen Abhandlung im Anschluss beschrieben zu werden.
 
Weisheit des Volksmundes:
 
morgens wie ein Kaiser
mittags wie ein Edelmann und
abends wie ein Bettelmann
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zu essen ist sinnvoll, bedenkt man, dass unsre Nahrung nicht nur durch den Magen, sondern Stunden später von der Leber verabreitet werden muss!
 
Handhaben wir das denn auf diese Weise? Antwort: in den seltensten Fällen. Meistens muss es morgens schnell gehen oder wir sind noch zu müde, um ausgiebig zu frühstücken oder die Anforderungen in Schule - Studium - Beruf verschlagen uns den Appetit.
Vielen fehlt mittags die Gelegenheit, "vernünftig" zu essen; irgendwann aber kommt der Hunger - das Verlangen - oder gar der Heisshunger nach einer vollständigen Mahlzeit - nämlich abends.
 
Was beinhaltet solch eine vollständige Mahlzeit?
  • Gemüse / Salate  -> überwiegend Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Natrium, Vitamine, Balaststoffe
  • Fleisch / Käse / Sojaprodukte -> überwiegend Eiweiß und Fette
  • Beilagen (Nudeln, Kartoffeln, Reis u.s.w.)  -> überwiegend Kohlenhydrate (Stärke, Zucker)
 
Selbst wenn wir abends "früh genug" essen - sagen wir um 18 h - dann wird im günstigsten Fall der Magen bereits verdaut und den Speisebrei weitergeleitet haben bis wir gegen 22 h zu Bett gehen.
Dann aber ist die Leber an der Reihe den Stoffwechsel zu vollziehen, was für sie Produktion bzw. Generation bedeutet - oder anders ausgedrückt:
sie verbraucht sich!
Aber: nichts kann über längere Zeit bestehen ohne Wiederaufbauphase, die sogenannte Regeneration.
 
Die Regeneration der Leber
Idealerweise essen und arbeiten wir tagsüber. Nachts im Schlaf regenerieren wir, um für den nächsten Tag fit, d.h. wieder hergestellt zu sein.
Unserer Leber bleibt nichts anderes übrig, als diesen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus mit zu machen.
Oder verhält es sich womöglich anders herum? Machen wir den Rhythmus der Leber mit?
 
Die Organuhr
Die östliche Medizin - hier im Westen ist die TCM, die Traditionelle Chinesische Medizin am geläufigsten - kennt die sogenannte Organuhr.
Diese beschreibt die Zeit eines Organs, in der dieses Organsystem seine Hauptfunktionszeit, seine Spitzenleistung, erreicht.
Die Spitzenleistung der Leber liegt zwischen 01.00 h und 03.00 h nachts; also während unseres Schlafs!
Stellt man sich die Funktionen der Leber bildhaft vor, so entsprechen die Prozesse, die tagsüber ablaufen einem nach außen gerichteten Verlauf - denn es wird ja produziert und ausgestoßen.
Nachts läuft ein gegenläufiger Prozess ab. Die Leber regeneriert, d.h. sie baut sich auf. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen!
Denn: Kohlenhydrate werden im Verdauungstrakt zu Glukose aufgespalten und gelangen übers Blut zur Leber. Diese bringt nun den gelösten Traubenzucker (Glukose) in die unlösliche Form Glykogen und speichert dieses ab. Dieser Prozess bedeutet eine Vermehrung der Lebersubstanz=> eine Regeneration.
Diese Zusammenhänge des Tag-Nacht-Wechsels und der Leberprozesse kannte bereits die griechische Mythologie. Sie werden im Prometheus-Mythos erläutert: dem an einen Felsen gefesselten Prometheus nagte tags ein Adler an der Leber, die nachts immer wieder nachwuchs.
Zitat: >Der Abbau ist die Grundlage unseres Tagesbewusstseins und wirkt sich deshalb vorzugsweise am Tage aus. Der Aufbau vollzieht sich unter Ausschluss des Bewusstseins und bevorzugt deshalb die Schlafenszeit.< (Walter Holtzapfel, Im Kraftfeld der Organe, S. 27 und 38)
 
Das berühmte Betthupferl
ein weiteres weisheitsvolles Wort des Volksmunds. Besteht es vorzugsweise aus Kohlenhydraten, so stellt es die beste Schlaftablette dar, wie wir uns nun vorstellen und erklären können.
 
Volkskrankheit Schlafstörungen
Zweifelsohne stellen sorgenvolle Gedanken ein nicht enden wollendes Gedankenkarussell dar, das den Schlaf - und v.a. den Einschlafprozess - erheblich beinträchtigen kann.
 
Die oben ausgeführten Gedanken bringen nun einen zweiten, wesentlichen, organisch-prozesshaften Aspekt zu Tage.
Ohne diese Kenntnisse und einem bewussten Umgang derer im Alltag sind eine Vielzahl von Symptomen und daraus resultierende Leiden nicht zu erklären.
 
Fazit
Zitat: >Den weißen Mann muss man nicht bekämpfen - er rottet sich selbst aus< eine gelassene Aussage eines Indianerhäuptlings.
(Dr.B. Hendel/Peter Ferreira; Wasser & Salz; Hörbuch Track 16)
 
Machen Ihnen Verdauungsstörungen jeder Art, erhöhter BZ-Spiegel (nicht insulinabhängig), Gallenbeschwerden, Gallensteine, Hormon- und Gemüts-schwankungen, Lebererkrankungen, erhöhte Gamma-GT-Werte, Juckreiz, Gewichts- und Schlafstörungen Sorge oder gar Beschwerden, kommen Sie um eine Umstellung ihres Lebenswandels in Bezug auf Ernährung und Schlafverhalten nicht umhin.
Einzig durch Know-how & einer Portion Vernunft können Sie zu ungeahnter Lebensqualität, -freude und neuer Lebensenergie finden.
 
Gerne erarbeiten wir gemeinsam einen schmackhaften und abwechslungsreichen Speiseplan ohne großen Verzicht oder Hungergefühl.
 
 
Die Abhandlung der Gallenproduktion, -speicherung und -verwertung können Sie hier lesen.
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SK102010
 
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